Der e.GO Life – Alternativer Elektroflitzer made in Aachen

Der e.Go Life setzt nicht nur die Erfolgsgeschichte einer Forschungsgruppe aus Aachen fort, sondern will auch das Elektrosegment von hinten aufrollen.

10. August 2017
Der e.GO Life – Alternativer Elektroflitzer made in Aachen

Mit dem Life produziert die e.GO Mobile AG eine echte Alternative zum konventionellen Massenmarkt, denn der E-Kleinwagen ist das Ergebnis eines hochinnovativen Forschungsprojekts der RWTH Aachen. Aus einigen Prototypen soll dann im Frühjahr 2018 ein echtes massentaugliches Fahrzeug werden, das bereits seit Beginn 2017 vorbestellt werden kann. Mit seiner frischen Start-up-Strategie konnte das junge Unternehmen auch bereits einige große Investoren begeistern, die helfen, den Life in Serie zu bringen.

Vom Campus auf die Straße – günstig, praktisch, visionär

Das Modell feierte zunächst 2017 auf der CeBIT Messe in Hannover seinen ersten großen öffentlichen Auftritt und ist bereits seit Frühjahr dieses Jahres vorbestellbar, bevor es dann etwa im Frühjahr 2018 an die Kunden ausgeliefert werden soll. Als Zweitürer mit vier Sitzplätzen, einer Länge von 3,35 und einer Breite von 1,70 Metern ist der e.GO Life die praktische Kleinwagen-Lösung für volle Variabilität im Alltag. Designtechnisch lockt der Aachener mit einer futuristisch-modernen Note, die zwischen Mini und VW up! spielt, aber dennoch durch einen ganz eigenen Charakter abgerundet wird. Die Baubasis besteht aus einem Kunststoffrahmenkonzept, das auch bei dem einen oder anderen Sportwagen zum Einsatz kommt und für eine außergewöhnlich hohe Stabilität sorgt, sodass das Elektromobil nicht nur äußerst crashsicher, sondern auch nur 810 Kilogramm leicht ist.

Der Life wird von einem 22 kW Elektromotor angetrieben, der bei einem Verbrauch von rund 10 kW/h seine Energie aus einer Batterie mit etwa 130 oder 170 Kilometern Reichweite gewinnt. In immerhin 5,7 Sekunden beschleunigt der Kleinwagen auf 50, bis er bei knapp 104 km/h seine Höchstgeschwindigkeit erreicht. Für individuelles Fahrvergnügen hat der Fahrer außerdem die Möglichkeit, zwischen drei verschiedenen Antriebsmodi zu wählen. Aber natürlich ist der e.GO Life kein Beschleunigungswunder für die Autobahn, doch als umweltfreundliche und wendige Lösung für die Stadt eignet sich der Aachener hervorragend. Besonders smart: Beim Bremsen kann elektrische Energie wiedergewonnen werden, mit der die Batterie gespeist wird.

Direkt aus dem Forschungszentrum: Ein kompakter E-Wagen als umweltfreunliche Alternative für den Stadtverkehr.Direkt aus dem Forschungszentrum: Ein kompakter E-Wagen als umweltfreunliche Alternative für den Stadtverkehr.

Ein einfaches und übersichtliches Interieur mit neuester Connectivity

Klare Gliederung, Intuitivität und schlichtes Design werden im Cockpit großgeschrieben. Aber ein modernes Infotainmentsystem ebenso wie Heizung und Klimaanlage müssen Passagiere nicht missen. Kleines Highlight sind die eigens neu entwickelten Sitze, die Sportlichkeit mit ergonomischer Bequemlichkeit verbinden. Als Entwicklungsprojekt einer technischen Elite-Uni liegt die Stärke des e.GO Life natürlich in der Intelligenz, die er durch seine optimale Vernetzung geschickt ausnutzen kann. Zu jedem Zeitpunkt gibt es nicht nur eine konkrete Reichweitenprognose, sondern auch eine genaue Fahrdatenerfassung, die auf einen möglichen Wartungsbedarf aufmerksam macht oder im Falle eines Unfalls weitere hilfreiche Informationen zum Hergang liefert. Mit dem Connected-Service-Paket kann der e.Go zudem einen möglichen Hilfsbedarf erkennen und den Fahrer im Falle einer entleerten Batterie zur nächsten Ladestation oder bei etwaigen Fehlern zur nächsten Servicewerkstatt navigieren. Auch ein Notruf an 112 kann per Schalter abgesetzt werden.

Dabei bleibt die neue Technik im Vergleich zu anderen E-Modellen recht günstig. Mit einem Basispreis von etwa 16.000 Euro hat der kleine Start-up-Aachener das Zeug zu einem echten Mainstreamerfolg. Hier kann sogar nochmals die 4.000-Euro-Elektroprämie abgezogen werden, sodass die e.GO Mobile AG für etwa 12.000 Euro ein echtes Schnäppchen bietet. Die Serviceleistungen bietet Partner Bosch mit seiner großen Werkstattkette an.

Der e.Go Life geht bald in Serienproduktion und ist auch in Wunschfarbe erhältlich.Der e.Go Life geht bald in Serienproduktion und ist auch in Wunschfarbe erhältlich.

Eine Erfolgsstory mit Fortsetzung

An der Universität Aachen ist mittlerweile ein hochentwickelter Technologiestandort entstanden, an dem Wissenschaftler und Industriekonsortien interdisziplinär ein beeindruckendes Projekt auf die Beine gestellt haben. In einem hochinnovativen Prozess wurden im Rahmen des Start-ups e.GO Mobile AG in kurzer Zeit vollelektrische PKW-Prototypen entwickelt, deren Serienproduktion schon bald Fahrt aufnimmt. Bereits 2014 hatte ein Vorgängerunternehmen für die Deutsche Post AG elektrische Auslieferungsfahrzeuge entwickelt und war dabei gleich so erfolgreich, dass der Großkonzern das Start-up sogleich übernahm. Auch mit dem nächsten Projekt will das Forschungsteam wieder an seinen Erfolg anknüpfen und nun den Massenmarkt so richtig aufrollen.

Um aus engagierten Studenten waschechte Automobilunternehmer zu machen, bedarf es natürlich der einen oder anderen helfenden Hand. Während der Elektroantrieb von Zulieferer Bosch stammt, findet die Serienproduktion ab Anfang 2018 im Triwo-Technopark-Aachen statt, der an die e.Go Mobile AG vermietet wird. Die Fabrik soll die Kapazität für die Fertigung von jährlich bis zu 10.000 Fahrzeugen bieten. Dazu steuert die Triwo AG als Investor gleich noch knapp 26 Millionen Euro bei und auch das Land Nordrhein-Westfalen glaubt an den großen Durchbruch des e.GO Life, stellt es dem jungen Start-up doch nochmals 3,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Eine futuristische Kombination aus Mini und VW up!Eine futuristische Kombination aus Mini und VW up!

Bildmaterial: © e.GO Mobile AG