Citroën e-Méhari – Elektrobuggy als Zweitwagen

Der e-Méhari soll das Erbe eines Kultautos antreten. Aber wird der Elektrobuggy seinen Ansprüchen gerecht?

Aktualisiert am 09. Juni 2017
Citroën e-Méhari – Elektrobuggy als Zweitwagen

Der e-Méhari soll vor allem Spaß machen. Aber rechtfertigt das den hohen Preis?

Der Citroën Méhari, der gegen Ende der Sechzigerjahre beliebt wurde, stellt in vielen Bereichen das genaue Gegenteil moderner Elektroautos dar. Der Zweitaktmotor des alten Autos verwandelt viel Benzin in noch mehr Rauch und wenig Leistung. Trotzdem brachte der Méhari einer ganzen Generation nicht nur Mobilität, sondern auch Spaß. Kann es überhaupt einen würdigen Nachfolger für ein solches Auto geben? Und dann noch mit Elektroantrieb? Citroën sagt ja und verkauft seit einigen Jahren den e-Méhari, der bei den Kunden vor allem für Spaß sorgen soll.

Der e-Méhari ist vor allem eins: praktisch

Der originale-Méhari war vor allem für zwei Dinge beliebt: Die Einfachheit der Bedienung und den günstigen Preis. Zumindest bei Ersterem kann der e-Méhari durchaus mithalten: Der Innenraum ist sehr klar gestaltet, Luxus sucht man vergebens. Weder ein Navigationsgerät noch Audiosystem gehören zur eingebauten Serienausstattung, Letzteres wird aber als „kostenloses Zubehör“ vom Hersteller Parrot angeboten. Ansonsten fehlt es im Passagierraum an edlen Materialien wie Holz oder Leder. Das hat einen guten Grund: Der e-Méhari ist nicht nur von außen, sondern auch von innen wasserfest. Darum genügt ein Gartenschlauch, und der Innenraum ist wieder sauber. Das Design des e-Méhari erinnert nur entfernt an seinen benzingetriebenen Urahnen. Auch wenn das Elektroauto aus Frankreich nicht sonderlich groß ist, wirkt es doch eher wie ein SUV und nicht wie ein kleines Spaßmobil. Robuste Überrollbügel sollen mangels Airbags für Sicherheit sorgen, denn ein echtes Dach hat der e-Méhari nicht. Viel mehr ist er von Anfang an als Cabrio gedacht. Die äußerliche Ähnlichkeit zum Méhari ist also eher dezent gehalten.

Der e-Méhari fährt sich effizient.

Bei den Fahrdaten des e-Méhari bietet Citroën eher Standardkost. Der Elektromotor leistet maximal 68 PS, damit kommt das Elektroauto auf maximal 110 km/h. Im Stadtverkehr ist nach 200 Kilometern Schluss, auf der Landstraße hält der Citroën dagegen nur 100 Kilometer durch. Anstatt, wie die meisten Hersteller eine Lithium-Ionen-Batterie zu verbauen, setzt Citroën auf einen Lithium-Polymer-Akku, der unanfälliger für Witterung ist und länger halten soll. Die 30 kWh sind an der heimischen Steckdose in 13 Stunden wieder im Akku, am Schnelllader braucht eine Ladung 8 Stunden. Wie auch Renault mit dem Twizy vermietet Citroën die Batterien an den Kunden, sodass diese im Schadensfall einfach ausgetauscht werden können.

Citroën e-Méhari – Mehr Spielzeug als Auto.

Der e-Méhari, das dürfte klar sein, ist kein Auto für den Alltag. Besonders im Winter wird das leichte Stoffverdeck dem Fahrer das Leben schwer machen. Als Zweit- oder Drittwagen für gut betuchte Strandbewohner ist der Elektro-Citroën aber mehr als geeignet. Leichtere Schotterpisten nimmt er problemlos und genug Gepäck für einen Tag am Meer passt auch in den Innenraum. Wäre da nicht der eine Haken: Den Einstiegspreis von 24 790 Euro für ein Auto zu bezahlen, das am ehesten als Spielzeug durchgeht, dürfte vielen potenziellen Kunden nicht gefallen.

Citroën e-Méhari
Leistung68 PS
Drehmoment140 Nm
Beschleunigung (0-50 km/h)6,4 Sek.
Batteriekapazität230 kWh
Energieverbrauch pro 100 km-
Ladezeit (Schnellladen / Schukosteckdose)8 h / 13 h
Reichweite200 km
Maße (L x B x H)3.809 x 1870 x 1.653 mm
Leergewicht1405 kg
Einstiegspreis24.790 Euro