Der Fluence Z.E. ist die elektrifizierte Weiterentwicklung des Megane. Anders als der Vorgänger war die Zeit des Fluence Z.E. aber knapp bemessen.
Um das Elektroauto endlich wirklich konkurrenzfähig zu machen, gilt es, die drei Hauptprobleme in den Griff zu bekommen: die lange Ladedauer, den hohen Preis und die häufig noch zu geringe Reichweite. Zumindest das erste Problem hätte der Renault Fluence Z.E. beinahe gelöst. Der Stromer hatte der Hoffnungsträger für das Unternehmen Better Place werden sollen. Deren Ziel: Anstatt die Autobatterie langwierig aufladen zu müssen, sollte diese einfach innerhalb weniger Minuten komplett ausgetauscht werden. Das sollte den Preis drücken und endlich der geringen Reichweite den Schrecken nehmen. Letzten Endes ließen sich die Tauschstationen aber nicht finanzieren.
An sich ist der Renault Fluence Z.E. nichts anderes als die konsequente Weiterführung des Megane. Das sagt auch das Design des Elektro Renault: Understatement ist angesagt, im Fluence fällt man nicht auf, niemand sieht, dass man ein Elektroauto fährt. Man ist nur ein weiterer Verkehrsteilnehmer. Im Inneren setzt sich die unauffällige Gestaltung fort: Navigation und Entertainmentsystem können über ein kleines Farbdisplay über der Mittelkonsole bedient werden, die Instrumentierung ist analog gehalten und sonstige elektronische Spielereien, wie sie aus vielen anderen Elektroautos bekannt sind, fehlen größtenteils. Eigentlich also ein ganz normales Auto.
Der Akku im Renault Fluence Z.E. fasst 22 kWh. Zusammen mit dem 95 PS-Elektromotor reicht eine Akkuladung für 185 km. Maximal bringt es die 1,5 Tonnen schwere E-Limousine auf 135 km/h. Keine wirklich beeindruckenden Fahrdaten also. Warum also hätten potenzielle Elektroautofahrer einen Renault Fluence Z.E. kaufen sollen? Die Antwort auf diese Frage hieß Better Place. Das Unternehmen wollte nichts weniger, als die Infrastruktur für Elektroautos zu revolutionieren. Anstatt langwieriger Ladevorgänge sollte man die verbrauchten Batterien in wenigen Minuten durch frisch geladene Akkus austauschen lassen können. Schnell wurde allerdings klar, dass man sich verkalkuliert hatte: Der Fluence blieb bei den Händlern stehen, die bestehende Infrastruktur war unzureichend und die Technik anfällig für Störungen. Nicht mal ein Bruchteil der benötigten 850 Millionen Dollar hatte Better Place auftreiben können. Das Unternehmen endete in der Insolvenz.
Ein Glück also, dass der Renault Fluence Z.E. neben der Better Place-Technologie auch auf konventionelle Lademethoden gesetzt hatte: Das Elektroauto aus Frankreich lässt sich sowohl über einen Mennekes-Stecker als auch über die Haushaltssteckdose aufladen. Im Schnelllademodus ist die Batterie nach ca. 8 Stunden wieder voll. Mit dem Ende von Better Place war trotzdem auch das Ende der Renault Fluence Z.E. absehbar. In Asien wird er weiterhin als Renault Samsung Motors SM3 Z.E. produziert, in Europa wird er aber nicht mehr verkauft.
Der Renault Fluence Z.E. ist also ein von der Zeit überholtes Elektroauto. Warum also sollte er heute noch interessant sein? Als Gebrauchtwagen ist der Stromer ganz einfach unschlagbar günstig. Gebrauchte Exemplare tauchen immer wieder für unter 10.000 Euro auf. Das ist kaum mehr als der Preis für einen neuen Twizy[Link], aber im Fluence Z.E. bekommt der Käufer sogar Türen und Fenster für alle Löcher in der Karosserie.
Renault Fluence Z.E. | |
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Leistung | 95 PS |
Drehmoment | 226 Nm |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 13,7 Sek. |
Batteriekapazität | 22 kWh |
Energieverbrauch pro 100 km | 12,5 kWh |
Ladezeit (Schnellladen / Schukosteckdose) | 1 h / 8 h |
Reichweite | 185 km |
Maße (L x B x H) | 4.748 x 1.813 x 1.458 mm |
Leergewicht | 1.543 kg |
Einstiegspreis (Neuwagen) | ca. 26.000 Euro |