Effizientes Fahren erhöht die Reichweite von Elektroautos

Die Reichweite von Elektroautos variiert je nach Fahrstil stark. Um das Maximum herauszuholen, lohnt sich effizientes Fahren.

09. Juni 2017
Effizientes Fahren erhöht die Reichweite von Elektroautos

So fahren Elektroautos noch weiter

Besitzer von Elektroautos berichten bisweilen von einem Phänomen, das im englischen „Range Anxiety“, also Reichweitenangst genannt wird. Die Reichweite von Elektroautos wird häufig als das größte Manko der neuen Technologie beschrieben. Die Probleme liegen auf der Hand: Öffentliche Ladestationen sind in Deutschland noch nicht sehr weit verbreitet, und selbst wenn man es bis an die nächste elektrische Zapfsäule schafft, dauert das Aufladen des Elektroautos manchmal immer noch mehrere Stunden. Um wirklich die größtmögliche Reichweite aus den Akkus herauszuholen, gibt es einige simple Tricks.

Fuß vom Gas für mehr Reichweite

Die erste Regel für eine besonders lange Reichweite ist offensichtlich: Wer Bleifuß fährt, verliert. Und zwar weit mehr, als in einem konventionellen Auto: In einer Untersuchung der Universität von Sunderland lagen die Verbrauchswerte je nach Fahrstil um bis zu 400% auseinander. Solche Werte werden in Benzinern nur äußerst selten gemessen. Elektroautos profitieren also ganz besonders von einer effizienten Fahrweise. Je nach geplanter Strecke werden Geschwindigkeiten zwischen 100 und 150 km/h als ideal angegeben, um die Reichweite der hochklassigeren Elektroautos voll auszunutzen. Die Werte variieren allerdings je nach Verfügbarkeit geeigneter Ladestationen. 
Elektromotoren haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber konventionellen Antrieben: hohes Drehmoment in allen Drehzahlbereichen. Das verleitet zwar zu Sprints zwischen den Ampeln, aber dynamisches Anfahren sollte man besonders auf Langstrecken vermeiden. Die meiste Energie und damit die meiste Reichweite geht bei der Beschleunigung verloren. Hier gilt es, einen guten Mittelweg zu finden: Wer im Schneckentempo über die Kreuzung kriecht, zieht schnell den Unmut anderer Autofahrer auf sich. Eine Portion Verstand und die Beachtung der elektronischen Fahrhilfen wirkt wunder für die Reichweite.

Wer bremst, gewinnt.

Die meisten Elektroautos sind mit einem sogenannten Rekuperationssystem ausgestattet, um die Reichweite zu erhöhen. Das funktioniert im Grunde ganz einfach: Beim Anfahren wird elektrische Energie durch die Motoren in Bewegungsenergie umgewandelt. In normalen Autos wird diese Energie beim Bremsen durch Reibung in Wärme umgesetzt, um das Auto zu stoppen. Dieser Verschwendung von Energie wirkt das Rekuperationssystem entgegen: Neben einer Bremse verfügen Elektroautos auch über einen Generator, der beim Bremsen die überschüssige Energie wieder in elektrischen Strom umsetzt und diesen in den Akkus speichert. So kann selbst beim Bremsen noch Energie zurückgewonnen werden.

Mehr Reichweite mit digitalen Hilfen

Elektroautos sind nicht nur unter der Haube hochmodern: Auch im Innenraum hat sich einiges getan. Das Armaturenbrett ist längst mehr als nur eine Anzeige für Geschwindigkeit und Drehzahl. Auch den aktuellen Verbrauch und die verbleibende Reichweite können die Bordcomputer ermitteln und über den Bildschirm an den Fahrer weitergeben. Auch für die optimale Fahrweise gibt es Indikatoren: Der Computer kann aus der verbleibenden Reichweite, der Reisestrecke und der aktuellen Verkehrssituation die optimale Geschwindigkeit errechnen, und diese entweder als Empfehlung an den Fahrer weitergeben, oder gleich den Tempomat auf den richtigen Wert einstellen.