Wandladestationen füllen Elektroautos im nu wieder auf

Mit Wandladestationen kann der Ladevorgang bei Elektroautos stark beschleunigt werden. Darauf sollten Sie beim Kauf achten.

09. Juni 2017
Wandladestationen füllen Elektroautos im nu wieder auf

Elektroauto schnellladen, mit Wandladestationen geht’s am besten

Der größte Nachteil an den neuen Elektroautos ist immer noch die sehr lange Ladezeit. Zwar ist es meistens kein Problem, das Auto über Nacht an die Steckdose zu hängen, allerdings bedeutet diese Einschränkung auch, dass ein spontaner Besuch in der Nachbarstadt im Zweifelsfall durch einen unzureichend gefüllten Akku verhindert wird. Schneller geht der Ladevorgang an öffentlichen Ladestationen, die den Strom mit bis zu 50 kW in den Akku pumpen. An diesen Stromtankstellen ist die Batterie oft in weniger als einer Stunde wieder voll. Wandladestationen für den Privatgebrauch sollen diese Flexibilität in die heimische Garage holen. Allerdings verträgt sich nicht jede Leitung mit den hochtechnisierten Geräten.

Ohne Wandladestation ist Geduld gefragt

Jeder Haushalt ist mindestens mit einem 230 Volt-Anschluss ausgestattet. Dieser Stecker wird auch als Schukosteckdose bezeichnet. Das Problem: Schuko transportiert maximal 3 kW und ist nicht für die Dauerbelastungen ausgelegt, die mit dem Laden eines Elektroautos einhergehen. Bei langer Belastung mit hohen Stromstärken können sich die Leitungen stark erwärmen. Haushaltssicherungen sollen Schlimmeres zwar verhindern, der Anschluss an die Haushaltssteckdose ist trotzdem nicht empfehlenswert. Die meisten Elektroautos kommen trotzdem mit einem Schuko-Adapter, mit dem das Elektroauto im Notfall geladen werden kann. Nicht umsonst bezeichnet Nissan diese Möglichkeit aber als Notladen.

Wandladestationen für die Haushaltssteckdose

Schneller lädt das Elektroauto an der Wandladestation. Diese kommt in vielen verschiedenen Ausführungen, die sich im Preis, der Ladeleistung und den eingebauten Komfortfunktionen unterscheiden. Die günstigsten Varianten sind nicht viel mehr als glorifizierte Adapter, die Schukosteckdosen mit Typ 2 Steckern [Link] kompatibel machen. Der Mehrwert dieser Geräte ist gering, denn sie beschleunigen den Ladevorgang kaum.

Am Besten sollten Wandladestationen mit 400 Volt betrieben werden

Mehr Sinn machen Wandladestationen, die mit einem Starkstromanschluss verbunden werden. Die meisten Wohnungen verfügen über mindestens einen dieser Anschlüsse, die normalerweise mit 400 Volt betrieben werden. Diese Leitungen sind nicht nur für den Dauerbetrieb ausgelegt, sie können auch größere Stromstärken transportieren. Ladegeräte, die mit diesen Leitungen verbunden werden, sind nur selten unter 800 Euro zu haben, verfügen dafür aber über einige nützliche Zusatzfunktionen. Natürlich sind die Geräte intern gegen Überspannungen, Fehlerstrom und Kurzschlüsse gesichert. Viel interessanter sind aber die potenziellen Einsatzmöglichkeiten: Einige Wandladestationen verfügen über eine Möglichkeit der Nutzeridentifikation. So könnten zum Beispiel Besitzer von Mehrfamilienhäusern in der Tiefgarage eine Ladestation für Elektroautos anbringen, an der die Bewohner ihre Fahrzeuge laden können. Die Abrechnung kann dann ganz einfach automatisch erfolgen. Damit der Nutzer nicht stundenlang an seinem Elektroauto stehen bleiben muss, verschicken die Geräte außerdem automatisch SMS-Nachrichten, wenn der Akku wieder voll ist.

Wandladestationen für Privatanwender und Hausbesitzer

Leider sind die Ladestationen nicht günstig. Ein gutes Gerät, das über die gängigen Sicherheitsfunktionen verfügt, ist kaum unter 1000 Euro zu haben. Besonders für Immobilienbesitzer kann es sich aber lohnen, über die Anschaffung einer solchen Anlage nachzudenken, da diese die Lebensqualität aller Bewohner steigern kann. Bei der Montage einer Wandladestation sollte man natürlich unbedingt genau wissen, was man tut oder die Montage im Zweifelsfall einem Elektriker überlassen.