BYD e6 – Elektroauto aus China

Mit dem BYD e6 kommt das erste Elektroauto aus Fernost auf den deutschen Markt. Was es kann, erfahren Sie hier!

Aktualisiert am 09. Juni 2017
BYD e6 – Elektroauto aus China

Der BYD e6 ist das erste chinesische Elektroauto auf dem deutschen Markt

Autos aus China genießen in Europa nicht unbedingt den besten Ruf. Sie sind Produkte für einen Markt, der mit unseren Ansprüchen einfach nicht kompatibel ist. Bis jetzt. Denn der chinesische Autobauer BYD importiert seinen e6 mittlerweile in viele europäische Länder und spricht dabei gezielt die Betreiber größerer Fahrzeugflotten an. Das Servicemodel krankt allerdings noch ein wenig an der fehlenden Infrastruktur.

Der BYD e6 ist ein elektrisches Arbeitstier

Taxiunternehmen und Behörden stellen oft andere Erwartungen an ihre Fahrzeuge. Wo ein Privatkunde sein Auto im Durchschnitt nur 40 Kilometer am Tag bewegt, spulen Flottenfahrzeuge häufig mehrere Hundert Kilometer ab. Tag für Tag, Woche für Woche. Für ebendiese Kunden wurde der BYD e6 entwickelt. Der Komfort ist dabei, genau wie das Design, auf das Wesentliche reduziert. Die eleganten Linien eines Tesla oder die futuristische Designsprache eines BMW i3 sucht man beim BYD e6 vergeblich: Scharfe Kanten dominieren das Aussehen des Fünfsitzers, das an die Familienkutschen vergangener Jahrzehnte erinnert. Im Innenraum findet sich ein mittig angebrachtes Farbdisplay, das alle Fahrdaten für Fahrer und Fondpassagiere gut sichtbar anzeigt. Auf Luxusmaterialien verzichtete man bei der Konzeption des BYD e6 bewusst, der Wagen soll genau eine Sache tun: fahren.

BYD e6 – gut auf dem Papier

Die Daten des BYD e6 klingen in der Theorie verlockend: Die Batterie fasst 80 kWh, das soll für eine Reichweite von 400 Kilometern ausreichen. An einer Schnellladestation soll der Akku nach nur 15 Minuten zu 80 Prozent gefüllt werden. Der Preis liegt, ohne Mehrwertsteuer, bei 49.990 Euro. Der Hersteller garantiert für die Batterie eine Lebensdauer von 4000 Ladezyklen und selbst danach soll die Kapazität nicht unter 75 Prozent fallen. Kommt also endlich das Elektroauto für Vielfahrer und lange Strecken nach Europa?

Problematischer Start

Die Probleme, die der BYD e6 mit sich bringt, resultieren vor allem aus der fehlenden Infrastruktur und der klaren Ausrichtung auf andere Märkte. Besonders in Deutschland erwarten Taxikunden Ledersitze, ansprechendes Innenraumdesign und hohen Fahrkomfort. Außerdem gibt es momentan kaum Werkstätten, die das chinesische Elektroauto warten können, auch wenn BYD verspricht, Ersatzteile binnen 48 Stunden an die Werkstätten zu liefern. Hierzulande sind noch nicht viele BYD e6 auf den Straßen unterwegs, weniger als 10 waren es 2016. In unseren Nachbarländern sieht die Situation allerdings ganz anders aus: Besonders an großen Verkehrsknotenpunkten, wie dem Flughafen Schiphol in Amsterdam oder Heathrow in London, kommen immer mehr der robusten E-Taxis zum Einsatz.

Der BYD e6 ist das Elektroauto für Pragmatiker und Großkunden

Der BYD e6 ist also immer noch nicht das perfekte Elektroauto. Es mangelt am Komfort und an Werkstätten. Trotzdem kann das E-Mobil aus Fernost je nach Anwendungsfall eine Alternative zu den gängigen Stromern sein. Wer Wert auf eine hohe Reichweite und Zuverlässigkeit legt, der sollte sich den BYD e6 näher ansehen. Das Premiumgefühl eines Tesla sollte man dabei aber nicht erwarten.

BYD e6
Leistung122 PS
Drehmoment450 Nm
Beschleunigung (0-100 km/h)ca. 15 Sek.
Batteriekapazität80 kWh
Energieverbrauch pro 100 km21,5 kWh
Ladezeit (Schnellladen / Schukosteckdose)2 h / 9 h
Reichweite400 km
Maße (L x B x H)4.554 x 1822 x 1.630 mm
Leergewicht2380 kg
Einstiegspreis49.990 Euro plus MwSt.